Als die Bleuch noch die Bleuch war
Letzte Woche saß da ein doch etwas älterer Herr auf mir. Daneben scheinbar ein bekannter von ihm. Beide schauten da die Rezat hinunter, in die Bleuch.
Und dann nahm seine Erzählung kein Ende:
Hier in der "Bleuch" verbrachten wir unsere Jugendjahre! Ich spielte "Fangen" und "Verstecken", mit meinen Jugendfreunden und Schulkameraden.
Wir bauten "Fallgruben" die wir mit Weidenzweigen und Sand abdeckten, für machen unwissenden Besucher gab's dabei eine große Überraschung. Wir kletterten auf die Weidenbäume, bis in die höchsten Wipfel, manche Klettertour endete mit Bodenhaftung.
Wenn das Wehr (Weiiie) vom Stadtmüller geöffnet wurde und die angestaute Rezat abgelassen wurde, waren wir immer vor Ort um die Fische von Hand zu fangen, dabei waren: Stichling - Grundel - Rotauge - Schleie - Karpfen - Hecht - Eitel Barsch - Bachneunauge - Aal - Barm, anschließend gaben wir ihnen wieder die Freiheit.
Ein kleines Feuer um Kartoffeln zu braten gab's hier und in der näheren Umgebung. Als Herr Esch (Turner + Eiskunstläufer) im Gras ruhte, schlichen wir uns von hinten an und kitzelten ihn mit einer Brennnessel am kahlen Kopf, davon war er nicht begeistert und rief uns Prügel hinterher.
Nach dem Winter bei Tauwetter war das höchste Erlebnis Eisschollen fahren. Gefährlich war das und so manche nasse Hose musste getrocknet werden.
Ein Blechkanister im Fluss-Nebenarm weckte unsere Aufmerksamkeit im Inneren waren "Amerikanische Zigaretten", als unsere ersten Rauchwolken aufstiegen, erschien die "Stadtmüllerin" die Ihren Kanister vermisste.
Beim Frühjahrshochwasser war oftmals "Land unter" auch in der "Fröschau" und beim "Ross Wirt" standen die Fluten.
Die Bleuch (Stadtbleiche) mit der Halbinsel und den zwei Flussarmen der "Fränkischen Rezat", war früher das Refugium der Spalter Jugend!
Als ich das hörte, wurde ich doch sentimental. Ja, die alten Zeiten. Von denen könnte ich auch noch viel erzählen.